Welche Outfits sollte ich beim Business-Shooting tragen? Müssen alle Fotos den gleichen Hintergrund haben? Sind neue Portraits fällig, wenn ich eine neue Frisur habe? Muss ich posen?
Es gibt 1000 Fragen rund um das Thema Business-Shooting für die Website, die mir auch immer wieder von Kunden gestellt werden. Ich habe die häufigsten aufgegriffen und Business-Fotografin Zsu Szabo, aus Berlin, gestellt.
PLANUNG:
Welche Bilder brauche ich für meine Website?
Um diese Frage beantworten zu können, musst du dir erstmal einen genauen Plan darüber machen, wie dein Business ist, welche Kunden du bedienst und welches Ziel du verfolgst.
Denn wie auch deine Website oder dein Content ein Konzept brauchen, brauchen es auch die Bilder für deine Online-Präsenz. Wenn du diesen ersten, elementaren Schritt auslässt, werden die Aufnahmen für deine Seite im Chaos enden: ein zusammengewürfelter Haufen von Fotos, die weder einen roten Faden, noch eine klare Aussage, noch einen eigenen Stil haben.
Setze auch in Sachen Businessfotos auf Professionalität und mach dir einen ordentlichen Plan:
- Definiere dein Business
Was sind deine Werte, die du in Bildern nach Außen tragen möchtest?
Wer sind deine Kunden, die sich mit den Fotos identifizieren sollen?
Was unterscheidet dich von anderen in deiner Branche
- Definiere deinen Stil
Welches Gefühl soll dein Besucher bekommen, wenn er auf deine Seite kommt?
Welcher Bild-Stil würde zum Stil deiner Website passen? (Welche Farben, Schriftarten, grafische Elemente hast du schon?)
Passen zu deiner Website hochformatige oder querformatige Fotos? - Definiere deine Bildinhalte
Wie viele Portraits brauchst du von dir?
Möchtest du deine Arbeitsschritte und Fotos hinter der Kulisse zeigen?
Hast du Mitarbeiter, die auch fotografiert werden sollen?
Möchtest du typische Situationen mit Kunden ablichten lassen?
Hast du Angebote oder Produkte? (Brauchst du Fotos davon?)
Was möchtest du sonst noch ablichten lassen?
Welche technischen Kriterien müssen die Fotos erfüllen?
Die Bilder auf deiner Website sind das Aushängeschild für dein Business. Wenn sie amateurhaft sind, können sie deine potenziellen Käufer verschrecken.
Achte deshalb immer auf eine solide Bildqualität, auf passgenaue Bildinhalte und dass die Fotos einen – deinen – Stil haben.
Demnach müssen die Fotos:
- an der richtigen Stelle scharf,
- möglichst hell (gut ausgeleuchtet),
- schnell verständlich, (worum geht es im Bild?)
- aktuell,
- authentisch,
- passend zu deinem Thema,
- modern,
- informativ
- und ästhetisch ansprechend sein.
Außerdem sollten sie:
- im Querformat, (Das kommt bei google besser!)
- groß genug, (Etwa 900x600px ist optimal. Mini–Bilder machen keinen Sinn.)
- aber nicht zu groß (Verlängern die Ladezeit und dein Kunde ist weg.) und
- aus einem Guss sein, sodass sie zu deinen restlichen Inhalten passen.
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Kann ich die Fotos selber machen, oder brauche ich einen Profi?
Wenn du kein Fotograf bist, oder du nur hobbymäßig Bilder machst, rate ich dir davon ab deine Businessfotos selber zu machen.
Ein Amateurfotograf kann sicher immer wieder ein tolles Bild knipsen, doch bei der Businessfotografie gibt es deutlich mehr Punkte zu beachten, als nur den, ein scharfes und schickes Foto hinzukriegen.
Eine gute Kamera reicht nicht aus – du musst damit umgehen können.
Selbst, wenn du technisch gute Bilder machst, eignen sich diese nicht unbedingt als Businessfotos – gute Bilder für die Website müssen emotional sein, einen klaren Fokus und einen eigenen, zu deinem Business passenden Stil haben, sie sollten neugierig machen, Information vermitteln, usw.
Wenn du noch nie ein Business-Shooting fotografiert hast, hast du wenig Vorstellung darüber, wie es abläuft und was alles schiefgehen kann. Vielleicht sagst du jetzt, dass du ganz tolle Bildideen hast. Das glaube ich dir. Aber Bildideen alleine sind kein Shooting-Plan.
Das Allerwichtigste ist ein Konzept, damit du die Ergebnisse erzielst, die deine Kunden zum Kaufen anregen.
Wähle deshalb einen Profi-Fotografen, der zu dir passt, vor allem, wenn du dir viel Zeit, Ärger, Arbeit und Geld ersparen möchtest.
Wenn du amateurhafte Ergebnisse hast, musst du nämlich doppelt und dreifach investieren und verlierst womöglich potenzielle Kunden.
Du musst dann einen zweiten – oder einen Profi-Fotografen beauftragen.
- Das kostet mehr Geld.
- Du verlierst wertvolle Zeit.
- Du ärgerst dich.
Wie oft muss ich neue Bilder machen lassen?
Aktualisiere deine Bilder immer dann, wenn
- du wesentlich anders aussiehst, als auf den Bildern zuvor – wenn du z.B. eine neue Frisur hast,
- wenn du neue Mitarbeiter fotografieren lassen möchtest,
- wenn du mit der Firma umgezogen bist und neue Räume hast,
- wenn du neue Produkte/Angebote zeigen möchtest.
Ich empfehle dir mindestens ein mal im Jahr ein großes Business-Shooting zu machen, um deine Fotos aktuell und frisch zu halten.
Wenn du regelmäßig bloggst und auf Social Media unterwegs bist, brauchst du ständig neue Bilder. In diesem Fall empfehle ich dir alle 3 Monate ein ergiebiges Shooting.
VORBEREITUNG:
Welche Outfits ziehe ich beim Business-Shooting an?
Grundsätzlich gilt: Verkleide dich nicht!
Ziehe Klamotten an, in denen du dich wohl fühlst und donnere dich nicht auf, wenn du es sonst auch nicht tust.
Wenn du sonst nie ein Kostüm anziehst, tue es auch nicht beim Shooting – du wirst dich damit unnatürlich bewegen und das sieht man den Bildern an.
Es bringt nichts, eine totschicke Bluse anzuhaben, die andauernd aus der Hose rutscht, wenn du dich ein wenig bewegst. Achte auf stilvolle, aber bequeme Sachen.
Versuche unterschiedliche Stilrichtungen miteinander zu kombinieren. Mixe ein tolles Kleid mit Sneekers oder eine legere Jeans mit hochwertigem Schmuck.
Frage dich, was für deine Branche üblich ist, was deine Kunden sehen wollen, aber vor Allem, was am Besten zu dir passt.
Hab keine Angst vor lässigen Klamotten – dein potenzieller Kunde wählt dich nicht danach aus, was du anhast, das ist ein großer Irrtum. Dein Besucher wählt dich u.a. danach aus, ob er dich sympathisch findet.
Sollte ich den Hintergrund wechseln?
Diese Frage höre ich sehr häufig und es beinhaltet die Info, dass das Shooting in einem Fotostudio stattfindet.
Ich rate dir dringend davon ab, dein Business-Shooting in einem Studio zu machen!
Denn: Was hat ein Fotostudio mit deinem Business zu tun?
Nix.
Was haben Posen und graue Hintergründe mit deinem Business zu tun?
Nix.
Nicht gesprochen davon, dass es sehr schwer ist, die Leere eines Fotostudios zu füllen. Das machen Profimodels, aber nicht ungeübte, normale Menschen, die sich in einem Studio – oft und zurecht – völlig verloren und unbeholfen fühlen.
Dein Kunde interessiert sich nicht dafür, wie toll du „Daumen-hoch“ in die Kamera zeigen und auf Kommando lächeln kannst. Er möchte sehen, wie und wer du bist, bei dem er vielleicht etwas kaufen möchte.
Lass dich bei dir vor Ort fotografieren – in deiner Firma, im Atelier, etc… An deinem normalen Arbeitsplatz.
Dort hast du genügend unterschiedliche und lebendige Hintergründe, die für deine eigenen Businessfotos passen. Erschaffe nichts Künstliches – wozu auch?
Hör auf zu posen und sei authentisch. Lass dich entspannt in ganz normalen Arbeitssituationen ablichten.
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Wie muss ich mich auf ein Shooting vorbereiten?
Hast du schon mal ein Zimmer gemalert? Wenn ja, weißt du, wie akribisch man sich darauf vorbereiten soll.
Ich bin mir sicher, dass die Vorbereitung länger dauert, als die Malerarbeiten. Versäumst du es, kann es passieren, dass deine Türrahmen, Möbel oder der Boden mit Farbe bekleckert sind und du ordentlich wischen musst – hättest du sie mit einer Folie abgedeckt, wäre dir das nicht passiert.
Die Farbe völlig anders aussieht, als du es dir vorgestellt hast – hättest du vorher die Farbtöne miteinander verglichen, müsstest du dich jetzt nicht ärgern.
Also, bereite dich gut vor und dann hast du ein entspanntes Shooting mit den gewünschten Ergebnissen!
Lass die Vorbereitung nicht für die letzte Sekunde! Kümmere dich 2-3 Tage im Voraus darum, und du wirst sehen, dass du sogar noch kurz vorm Shooting Sachen in die Tasche schmeißen wirst.
Je nach Shooting-Plan (Konzept):
- Welche Outfits (die müssen alle sauber und gebügelt vorm Shooting sein)
- Welche Accessoires
- Welche Utensilien
- Welche Locations (diese ebenfalls vorbereiten, sauber machen, Ordnung schaffen)
- Welche Klamotten für Zwischendurch (Bademantel, Kuschelpulli, warme Socken)
- Denk an Essen & Getränke
- Sachen für Make-Up & Haare (ich empfehle dir unbedingt einen Make-Up-Artisten)
Muss ich irgendwelche Posen lernen?
Wenn du Posen magst, empfehle ich dir einige vor dem Shooting zu probieren.
Welche passen zu deinem Business, was möchte dein Kunde sehen, womit fühlst du dich wohl?
Wenn du – wie ich – der natürliche Typ bist und du auf komische Verrenkungen verzichten möchtest, trau dich und sei einfach du.
Wenn es dir schwer fällt vor einer Kamera zu stehen, unterhalte dich mit dem Fotografen oder konzentriere dich ganz einfach auf deine Arbeit, deine Kollegen oder Kunden. So wirst du gar nicht erst merken, dass du fotografiert wirst und wirkst dadurch total entspannt und authentisch.
PLATZIERUNG DER BILDER AUF DER WEBSITE:
Wie viele Bilder braucht die Website?
Das hängt von vielen Sachen ab:
- Wie groß deine Seite ist.
- Wie groß dein Team ist.
- Wie viele Räume und Situationen du fotografiert haben möchtest, etc… (Denk daran, ein Konzept zu schreiben!)
Ich rate dir, lange Texte immer wieder mit Bildern aufzulockern, zu ergänzen, zu erklären, sie interessant zu machen oder zu verschönern.
Natürlich braucht eine Website mit einem Online-Shop deutlich mehr Fotos als eine Website mit etwa 6 Unterseiten: Hier würde ich mit 15-20 Bildern rechnen.
Wo muss ich die Fotos platzieren?
Fotos solltest du immer dort platzieren, wo du Inhalte verbildlichen möchtest. Das hat den Vorteil, dass dein potenzieller Kunde sofort erfasst, worum es geht, ohne, dass er deinen langen Text lesen muss. (Natürlich, wenn das Foto gut gemacht ist.) Bilder versteht der Mensch schneller als Texte und je realistischer und eigenständiger Bilder sind, umso mehr erinnert sich der Mensch daran.
- Verwende immer wieder Portraits von dir, um Vertrauen zu erzeugen. Z.B. neben einer „Call to Action“.
- Platziere Fotos dort, wo du deine potenziellen Käufer informieren möchtest. Z.B. auf deinen Salespages.
- Zeige Bilder dort, wo du Emotionen erzeugen willst. Z.B. auf der Startseite oder auf der „über-mich-Seite“.
Natürlich soll eine Website kein Fotoalbum sein. Allerdings haben Bilder Eigenschaften, die den Verkauf leicht ankurbeln können. Die Wichtigsten sind:
- sie sind schneller verständlich als Texte
- sie haben eine hohe Glaubwürdigkeit
- sie wirken emotional
Wenn du gute Businessfotos hast, (was bedeutet, dass sie nicht nur technisch gut sind, sondern mindestens diese 3 Bedingungen erfüllen) werden sie dir dabei helfen, deine Angebote zu verkaufen. Denn das ist die eigentliche Aufgabe von Businessfotos.
Sollte ich für meine Blogartikel Stockfotos verwenden?
Wie auch für die restliche Website, gilt es auch bei den Fotos für Blogartikel: Verwende echte, eigene Aufnahmen!
Ich kann dir nicht sagen, auf wie vielen Websites ich diese ausgelutschten Stockfotos Kaffee mit Laptop und Kaktus gesehen habe. Meinst du, ich kann mich nur an eine konkrete Website von denen erinnern?
Wenn du so viel an deiner Positionierung getüftelt hast, wenn du so viel Energie in deinen Alleinstellungsmerkmal investiert hast, warum versaust du das Gesamtbild mit Massenfotos?
Bilder sind genau so ein Teil deines Contents, wie die Texte deiner Website, die Blogartikel oder deine Newsletter. Setze auf individuelle, persönliche Bilder mit deinem eigenen Stil und runde das Gesamtbild DEINES BUSINESSES professionell ab.
Ich wünsche dir mega viel Spaß dabei!
Autorin: Zsu Szabo – meinbusinessportrait.com
Zsu zeigt Selbstständigen, wie es ihnen gelingt, natürliche, einzigartige und lebendige Bilder für die Homepage und Social Media hinzukriegen: Sie fotografiert nicht nur: sie hilft dir mit einem Foto-Check für die Website oder einem maßgeschneiderten Bildkonzept.
Zsu ist überzeugt davon, dass wirklich tolle Businessfotos keine Posen brauchen, denn sie wirken durch dich, wie du wirklich bist: sympathisch, authentisch und leidenschaftlich.
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